Aus dem argentinischen Spanisch von Erich Hackl
Das einzig fiktionale an diesem aberwitzigen und furios erzählten Schurkenroman ist der Erzähler. Die hier beschriebenen Ereignisse sind ebenso real, wie die Lebensgeschichte des Waffenfabrikanten Fritz Mandl unglaublich ist, der sein Vermögen mit der illegalen Aufrüstung der deutschen Reichswehr und mit Waffenschmuggel für Mussolini gemacht hat; der den Filmstar Hedy Lamarr heiratet und auf seinem Jagdschloss in den Alpen einsperrt. Und auf der Flucht vor den Nazis wieder auf der Butterseite der Weltpolitik in Südamerika auftaucht …
Eduardo Pogoriles zeigt in seiner surrealen Lebensgeschichte Fritz Mandls, wie »falsch« die Verhältnisse sind, aus denen folgerichtig nur Schurken entspringen können. So gibt es in diesem Buch keine »Guten«, gerade weil alle Fakten stimmen.
Und so kommt der Erzähler zum Schluss, dass die einzige Rettung im Schreiben liegt, »dass Worte heilen können, wenn sie den Schmerz benennen«.
Eduardo Pogoriles, geb. 1954 in General Pinedo (Chaco, Argentinien). Literaturstudium an der Universidad de Buenos Aires. Redakteur der Zeitungen Atlántida, El Tiempo Argentino und, seit 1991, Clarín. 1984 wurde im Teatro Municipal San Martín der argentinischen Hauptstadt sein Stück Haciendo tiempo uraufgeführt. Pogoriles hat mehrere Drehbücher geschrieben und gemeinsam mit Gabriel Díaz Erzählungen von Ricardo Piglia und Juan José Saer für das Fernsehen dramatisiert.
Erich Hackl, geb. 1954 in Steyr. Studium der Germanistik und Hispanistik in Salzburg. Lektor und Lehrer, seit 1983 Schriftsteller und Übersetzer in Wien und Madrid.